Auf einem der langen Spaziergänge mit dem großen Rudel durch die Natur zeigte unsere Carina bei einer Ruine durch aufgeregtes Bellen, dass sie etwas Ungewöhnliches entdeckt hatte. Carina war ausersehen als Schutzengel. Unsere Helferinnen fanden zitternd in einer Ecke liegend ein Hundemädchen - eine kleine Podenca. Sie war nicht mehr in der Lage aufzustehen. Sie wog fast nichts mehr, schien schon ganz durchsichtig, bereit aufzugeben. Es wurde ganz schnell gehandelt, man trug sie sofort in das herbeigeholte Auto. Von dort unverzüglich zum Tierarzt und an den Tropf. Die Untersuchung ergab Unternährung, Dehydrierung, ein total vereitertes Gebiss, und so schwache Muskeln, die selbst diesen abgemagerten, leichten Körper nicht mehr tragen konnten. Die Hündin, starr vor Angst ließ alles mit sich geschehen. Nach mehreren Tagen mit Infusionen konnten wir sie zu TINI holen. Wir gaben dem zarten Geschöpf den Namen Elfe. Die Therapie zum Aufbau begann mit Vitaminpaste und Homöopathie. Alle 2 Stunden öffneten wir ihr das Mäulchen, strichen die Präparate auf die Zunge und flößten ihr mit einer Spritze Flüssigkeit ein. Wir wählten dafür die wirkungsvollen Mittel wie z.B.„China“ und „Lycopodium“. Am dritten Tag bekam sie zum ersten Mal eine B.A.R.F.-Mahlzeit. Schonkost mit etwas Huhn, 1 TL Apfel, 1 Scheibchen Banane, 2 TL gekochte Kartoffel mit etwas Fleischbrühe. Alles im Mixer ganz fein püriert. Erwartungsvoll wurde zum ersten Mal ein Näpfchen hingestellt. Wir hielten alle den Atem an: Elfe schnupperte und schnupperte - begann erst zögerlich, dann überrascht genüsslich zu lecken. Heute wird die B.A.R.F.-Hauptmahlzeit freudig erwartet und die Portion darf ruhig schön groß sein. Wie Elfe dann nach ca. 3 Wochen zum ersten Mal ohne Leine alleine zur Türe lief, um zu zeigen, dass sie mal müsste - auch das ist bei uns ein Moment der Rührung, etwas Augenwasser ist auch dabei.
Sobald sie kräftig genug war ließen wir das gesamte Mäulchen, das vereiterte Zahnfleisch und Gebiss sanieren. Auch wenn Elfe wahrscheinlich schon zwölf Jahre alt ist, wurde sie gleichzeitig auch kastriert um auf keinen Fall nicht auch noch einen Gebärmutterkrebs zu riskieren. Außerdem hier läufig zu sein, würde für jede Hündin eine unzumutbare Belästigung durch die vielen, wenn auch kastrierten Rüden bedeuten. Elfe hat alles bestens überstanden. Sie freut sich ihres Lebens, sie erkundet ohne Leine ganz alleine in sicherem Abstand zum Haus das Gelände. Das Wunderbarste für sie ist jedoch ihr eigenes warmes Bettchen und unsere Hände die immer wieder liebevoll streicheln.
ELFE hatte einen Schutzengel und ist unser neues Gnadenhof-Hündchen geworden.
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